Die Angabe der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf sorgt oft für Unsicherheit. Ist sie Pflicht? Wo gehört sie hin? Und wie schreibt man sie richtig – „deutsch“ oder „Deutschland“?
In diesem Ratgeber erfährst du, wann und wie du deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf angeben solltest, welche Schreibweise korrekt ist und wann du sie lieber weglässt. Außerdem bekommst du klare Beispiele, Muster und Praxistipps, um deinen Lebenslauf professionell zu erstellen.
Beispiele für Staatsangehörigkeit im Lebenslauf
Die Angabe deiner Staatsangehörigkeit im Lebenslauf hängt stark davon ab, woher du kommst, wo du dich bewirbst und welche rechtlichen Rahmenbedingungen für dich gelten. In Deutschland ist es grundsätzlich freiwillig, ob du sie nennst – in manchen Fällen kann sie aber entscheidend sein.
Besonders bei Bewerbungen aus dem Ausland, bei internationalen Konzernen oder wenn du eine Arbeitserlaubnis benötigst, kann die richtige Formulierung deiner Staatsangehörigkeit Klarheit schaffen und Missverständnisse vermeiden.
Beispiel für deutsche Staatsbürger
Wenn du die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, reicht eine schlichte, sachliche Angabe vollkommen aus:
Beispiel für die Angabe der deutschen Staatsangehörigkeit in deinem Lebenslauf
Staatsangehörigkeit: deutsch
Diese Formulierung ist grammatikalisch korrekt und wird im professionellen Umfeld am häufigsten verwendet. Wichtig: „deutsch“ wird kleingeschrieben, da es ein Adjektiv ist. Schreibweisen wie „Deutschland“ oder „Deutsch“ wirken grammatikalisch falsch und unprofessionell.
Beispiel für EU- und Nicht-EU-Bürger
Wenn du EU-Bürger bist, kann es sinnvoll sein, das zu betonen – insbesondere dann, wenn du dich in Deutschland oder einem anderen EU-Land bewirbst. So machst du deutlich, dass du keine zusätzliche Arbeitserlaubnis benötigst.
Beispiel für die Angabe der EU-Bürgerschaft in deinem Lebenslauf
Staatsangehörigkeit: spanisch (EU-Bürger)
Diese kleine Ergänzung zeigt Personalverantwortlichen sofort, dass du rechtlich in der EU arbeiten darfst – ohne weitere bürokratische Hürden.
Anders sieht es jedoch bei Nicht-EU-Bürgern aus. Hier ist es besonders wichtig, zusätzlich Informationen zu deinem Aufenthaltsstatus oder deiner Arbeitserlaubnis anzugeben. So stellst du klar, dass du in Deutschland legal arbeiten darfst, und vermeidest Rückfragen:
Beispiel für die Angabe der Arbeitserlaubnis in deinem Lebenslauf
Staatsangehörigkeit: kanadisch, Arbeitserlaubnis für Deutschland
Optional kannst du auch ergänzen, welche Art von Aufenthaltstitel du besitzt (z. B. „Blue Card EU“ oder „unbefristete Aufenthaltserlaubnis“).
Ein vollständiger Eintrag in den persönlichen Daten kann dann so aussehen:
Beispiel für die Angabe der Staatsangehörigkeit in deinem Lebenslauf
Persönliche Daten
Name: Ayşe Demir
Geburtsdatum: 18.04.1994
Adresse: Lagerstraße 13, 80331 München
E-Mail: a.demir@email.de
Staatsangehörigkeit: türkisch, unbefristete Aufenthaltserlaubnis
Ist die Staatsangehörigkeit im Lebenslauf Pflicht?
Viele Bewerberinnen und Bewerber fragen sich, ob sie ihre Staatsangehörigkeit im Lebenslauf angeben müssen – schließlich gehört sie zu den persönlichen Daten, und früher war diese Angabe fast selbstverständlich. Heute ist die Situation anders: Der moderne Arbeitsmarkt, Datenschutzrichtlinien und insbesondere das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) haben dazu geführt, dass bestimmte persönliche Angaben – wie Alter, Familienstand oder eben Staatsangehörigkeit – nicht mehr verpflichtend sind.
Grundsätzlich gilt: Du entscheidest selbst, ob du deine Staatsangehörigkeit in den Lebenslauf aufnimmst. Es ist weder ein formaler Bestandteil eines Bewerbungsdokuments noch eine gesetzlich geforderte Angabe. Dennoch kann sie in bestimmten Fällen sinnvoll oder sogar empfehlenswert sein – etwa wenn deine Arbeitserlaubnis, dein Visastatus oder dein Herkunftsland für die Stelle relevant sind.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, kurz AGG, ist 2006 in Kraft getreten und soll sicherstellen, dass niemand im Bewerbungsprozess aufgrund persönlicher Merkmale benachteiligt wird. Dazu zählen unter anderem:
- ethnische Herkunft,
- Geschlecht,
- Religion oder Weltanschauung,
- Behinderung,
Alter, - sexuelle Identität.
Die Nationalität oder Staatsangehörigkeit fällt in der Praxis unter den Schutz der „ethnischen Herkunft“. Das bedeutet: Arbeitgeber dürfen Bewerbende nicht aufgrund ihrer Herkunft bevorzugen oder benachteiligen.
Aus diesem Grund gilt: Die Staatsangehörigkeit ist im Lebenslauf keine Pflichtangabe. Du darfst sie angeben – musst aber nicht. Kein Arbeitgeber darf dich benachteiligen, wenn du diese Information weglässt.
Das AGG zielt außerdem darauf ab, bewusste oder unbewusste Diskriminierung zu vermeiden. Wenn also Personalverantwortliche gar nicht erst sehen, welche Nationalität du hast, kann das helfen, dich neutraler und objektiver zu bewerten – nur nach deinen Qualifikationen und Erfahrungen. Viele moderne Unternehmen legen daher großen Wert auf anonymisierte Bewerbungen, bei denen weder Name noch Herkunft auf den ersten Blick sichtbar sind. Die Angabe deiner Staatsangehörigkeit kann in solchen Fällen sogar kontraproduktiv sein.
Pflichtangaben vs. freiwillige Angaben
Damit du genau weißt, was wirklich in deinen Lebenslauf gehört, ist es hilfreich, zwischen Pflichtangaben und freiwilligen Angaben zu unterscheiden.
Pflichtangaben sind Informationen, die unbedingt enthalten sein müssen, damit deine Bewerbung vollständig und professionell wirkt. Dazu gehören:
- Name (Vor- und Nachname)
- Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
- Berufserfahrung (bisherige Tätigkeiten, Positionen, Aufgaben)
- Ausbildung (Schul- und Studienabschlüsse, relevante Weiterbildungen)
- Kenntnisse & Fähigkeiten (z. B. Sprachen, IT, Fachkenntnisse)
Diese Angaben sind notwendig, damit sich ein Arbeitgeber ein klares Bild von dir machen kann.
Freiwillige Angaben im Lebenslauf sind Informationen, die du ergänzend geben kannst – aber nicht musst. Sie helfen, dein Profil zu vervollständigen, können aber auch weggelassen werden, wenn du Wert auf Datenschutz oder Neutralität legst. Dazu gehören:
- Geburtsdatum oder -ort
- Familienstand
Religionszugehörigkeit - Foto
- Staatsangehörigkeit
Gerade bei der Staatsangehörigkeit ist es eine Frage des Kontextes:
- In den meisten Fällen kannst du sie problemlos weglassen, ohne dass deine Bewerbung unvollständig wirkt.
- Wenn du allerdings Nicht-EU-Bürger bist oder sich dein Name von typisch deutschen Namen unterscheidet, kann die Angabe hilfreich sein, um Klarheit über deinen rechtlichen Status oder deine Arbeitserlaubnis zu schaffen.

PRO TIP
Du hast einen ausländisch klingenden Namen, bist aber in Deutschland geboren und besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Dann kann die Angabe „Staatsangehörigkeit: deutsch“ Missverständnisse vermeiden.
Wann du deine Staatsangehörigkeit angeben solltest
Ob du deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf angeben solltest, hängt stark von deiner persönlichen Situation und dem Kontext deiner Bewerbung ab. In vielen Fällen ist die Angabe zwar freiwillig, kann aber trotzdem strategisch klug sein. Sie hilft Personalverantwortlichen, deinen rechtlichen Status besser einzuschätzen, Missverständnisse zu vermeiden oder sogar einen positiven Eindruck zu hinterlassen – etwa, wenn du internationale Erfahrungen oder Sprachkenntnisse einbringst.
Gerade in Zeiten zunehmender Internationalisierung und Fachkräftemigration ist Transparenz bei Bewerbungen wichtiger denn je. Wenn du beispielsweise einen ausländisch klingenden Namen, eine Nicht-EU-Staatsangehörigkeit oder doppelte Staatsbürgerschaft hast, kann die klare Angabe deiner Staatsangehörigkeit Vertrauen schaffen und deine Bewerbung stärken. Auch bei Bewerbungen im Ausland oder für internationale Positionen spielt sie häufig eine Rolle.
Ausländisch klingender Name oder Migrationshintergrund
Wenn dein Name für deutsche Personalabteilungen ungewöhnlich klingt oder du im Ausland geboren wurdest, kann die Angabe deiner Staatsangehörigkeit im Lebenslauf Missverständnisse vermeiden. Viele Bewerbende mit deutschem Pass und Migrationshintergrund erleben, dass ihr Name zu Rückfragen oder falschen Annahmen führt – etwa, dass sie kein Deutsch sprechen oder keine Arbeitserlaubnis haben.
Mit einer kurzen Angabe im Lebenslauf signalisierst du: Du bist rechtlich voll berechtigt, in Deutschland zu arbeiten, und hast einen deutschen Bildungshintergrund. Diese kleine Ergänzung kann in konservativeren Branchen (z. B. im öffentlichen Dienst, bei Behörden oder traditionellen Unternehmen) positiv auffallen.

PRO TIP
Wenn du mehrere kulturelle Hintergründe vereinst, kann das ein Pluspunkt sein. Unternehmen mit internationaler Kundschaft oder interkulturellen Teams schätzen Mitarbeitende mit globalem Mindset. In dem Fall kannst du deine Herkunft sogar bewusst positiv hervorheben, etwa so:
Als Nicht-EU-Bürger oder bei fehlender Arbeitserlaubnis
Wenn du aus einem Nicht-EU-Land stammst, solltest du deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf immer angeben. Der Grund: Arbeitgeber müssen wissen, ob du in Deutschland oder der EU arbeiten darfst. Eine klare Formulierung hilft, Unsicherheiten zu vermeiden und zeigt, dass du deinen rechtlichen Status kennst.
Beispiele für die Angabe der Arbeitserlaubnis in deinem Lebenslauf
Staatsangehörigkeit: kanadisch, Arbeitserlaubnis für Deutschland vorhanden
Staatsangehörigkeit: indisch, Blue Card EU
Staatsangehörigkeit: brasilianisch, unbefristete Aufenthaltserlaubnis
Diese Angaben sind besonders wichtig, wenn du dich bei größeren Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen bewirbst, die rechtliche Voraussetzungen prüfen müssen, bevor sie eine Stelle vergeben.
Bei Bewerbung im Ausland
Wenn du dich im Ausland bewirbst, ist die Angabe der Staatsangehörigkeit in der Regel üblich und oft erwartet. Viele Unternehmen im Ausland möchten wissen, aus welchem Land du kommst – vor allem, wenn sie prüfen müssen, ob ein Visum oder eine Arbeitserlaubnis erforderlich ist.
In manchen Ländern (z. B. Großbritannien oder Irland) ist es zwar inzwischen freiwillig, dennoch kann sie hilfreich sein, wenn du z. B. als EU-Bürger ohne Arbeitsvisum tätig sein darfst.

PRO TIP
Informiere dich vor der Bewerbung über die Gepflogenheiten des jeweiligen Landes. In Frankreich, Italien oder Spanien ist die Angabe der Staatsangehörigkeit noch sehr verbreitet. In Skandinavien oder den USA wird sie eher weggelassen, um Diskriminierung vorzubeugen.
Zur Hervorhebung von Sprachkenntnissen oder kultureller Kompetenz
Manchmal kann deine Staatsangehörigkeit ein echter Vorteil sein – etwa, wenn du dich in internationalen Unternehmen, im Tourismus, im Exportgeschäft oder im kulturellen Bereich bewirbst.
Wenn du durch deine Herkunft über besondere Sprachkenntnisse, kulturelle Erfahrung oder interkulturelle Sensibilität verfügst, kannst du diese Stärken betonen. So wird deine Staatsangehörigkeit Teil deiner persönlichen Marke.
Beispiele für die Angabe von Herkunftskompetenzen in deinem Lebenslauf
Staatsangehörigkeit: deutsch-spanisch – zweisprachig aufgewachsen
Staatsangehörigkeit: österreichisch – langjährige Erfahrung in internationaler Projektarbeit
Solche Angaben unterstreichen nicht nur deine Vielseitigkeit, sondern auch deine Fähigkeit, dich in verschiedenen kulturellen Kontexten sicher zu bewegen – ein Pluspunkt für viele Arbeitgeber, die global agieren.
Wann du die Staatsangehörigkeit weglassen kannst
Auch wenn es in vielen Situationen sinnvoll sein kann, die Staatsangehörigkeit im Lebenslauf anzugeben, ist das längst nicht immer nötig. In vielen Fällen ist es sogar besser, sie wegzulassen – sei es, weil sie keinen Mehrwert für deine Bewerbung bietet oder weil sie in bestimmten Ländern aus Datenschutz- und Antidiskriminierungsgründen unerwünscht ist.
Deutsche Staatsbürgerschaft mit deutschem Namen
Wenn du die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und dein Name typisch deutsch klingt, brauchst du diese Information im Lebenslauf in der Regel nicht zu erwähnen. Personalverantwortliche in Deutschland gehen automatisch davon aus, dass Bewerberinnen und Bewerber mit einem deutschen Namen auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben – es sei denn, es gibt gegenteilige Hinweise.

PRO TIP
Wenn du dich für eine Position bewirbst, bei der ohnehin keine rechtlichen Einschränkungen gelten (z. B. im privaten Sektor), wirkt es oft moderner und professioneller, auf unnötige persönliche Angaben zu verzichten. Viele Recruiter bevorzugen heute reduzierte, sachliche Lebensläufe, die sich auf das Wesentliche konzentrieren: Ausbildung, Berufserfahrung und Kompetenzen.
Auch im öffentlichen Dienst ist die Angabe der Staatsangehörigkeit meist erst im späteren Auswahlverfahren relevant – nicht in der ersten Bewerbungsrunde.
Bei Bewerbungen in bestimmten Ländern
Wenn du dich im Ausland bewirbst, ist es wichtig, die Gepflogenheiten des jeweiligen Landes zu kennen. In vielen Ländern wird die Angabe der Staatsangehörigkeit nicht nur als überflüssig, sondern als potenziell diskriminierend angesehen.
In Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Australien oder Neuseeland ist es ausdrücklich unüblich oder sogar unerwünscht, Angaben zu machen, die Rückschlüsse auf Herkunft, Alter, Geschlecht oder Religion zulassen. Dazu zählen:
- Staatsangehörigkeit
- Geburtsdatum
- Familienstand
- Foto
Der Grund dafür liegt in den dortigen Antidiskriminierungsgesetzen, die Unternehmen verpflichten, Bewerbungen ausschließlich nach objektiven Kriterien zu bewerten. Gibst du sie dennoch an, kann das als unprofessionell oder „kulturell unpassend“ gewertet werden, weil es signalisiert, dass du die lokalen Bewerbungsstandards nicht kennst.
In Großbritannien ist die Angabe ebenfalls unüblich. Wenn du dort arbeitserlaubt bist (z. B. mit EU- oder Working-Visa-Status), kannst du das im Anschreiben oder bei Bedarf im Bewerbungsgespräch erläutern.
Wie du die Staatsangehörigkeit korrekt angibst
Wenn du dich dafür entscheidest, deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf anzugeben, solltest du darauf achten, dass sie an der richtigen Stelle steht, sprachlich korrekt formuliert ist und optisch sauber eingebunden wird. Obwohl diese Angabe meist nur aus einem einzigen Wort besteht, machen viele Bewerber hier kleine, aber auffällige Fehler – etwa bei der Groß- und Kleinschreibung, der Positionierung oder der Verwendung des Ländernamens statt des passenden Adjektivs.
Position im Lebenslauf: Bei den persönlichen Daten
Deine Staatsangehörigkeit gehört – falls du sie angibst – in den oberen Bereich deines Lebenslaufs, direkt unter die Rubrik „Persönliche Daten“. Sie steht typischerweise nach Name, Adresse, Geburtsdatum und ggf. Kontaktinformationen.
Beispiel für eine klassische Angabe deiner Staatsangehörigkeit im Lebenslauf
Persönliche Daten
Name: Max Mustermann
Geburtsdatum: 12.03.1990
Adresse: Musterstraße 10, 12345 Berlin
Telefon: 0123 / 456789
E-Mail: max.mustermann@email.de
Staatsangehörigkeit: deutsch
Wenn du ein modernes Layout verwendest – etwa mit einer zweispaltigen Darstellung oder grafischen Elementen – kannst du die Staatsangehörigkeit auch rechts in der Randspalte platzieren, wo sich die restlichen Basisdaten befinden. Wichtig ist nur, dass sie übersichtlich und leicht zu finden bleibt.
Falls du dich international bewirbst, solltest du nicht nur deinen Lebenslauf, sondern auch die Angabe deiner Staatsangehörigkeit übersetzen.
Staatsangehörigkeit groß oder klein? Die richtige Schreibweise
Ein häufiger Stolperstein im Lebenslauf ist die korrekte Schreibweise der Staatsangehörigkeit. Viele Bewerberinnen und Bewerber sind unsicher, ob man sie groß- oder kleinschreiben muss – oder ob der Ländername an dieser Stelle überhaupt zulässig ist.
Richtig: deutsch, österreichisch, polnisch (als Adjektiv, kleingeschrieben)
Die Antwort ist eindeutig: Wenn du deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf angibst, verwendest du das entsprechende Adjektiv, kleingeschrieben.
Das hat einen einfachen grammatikalischen Grund: Du beschreibst mit der Angabe eine Eigenschaft deiner Person, keine Herkunftsbezeichnung im geografischen Sinn. Es geht also nicht darum, aus welchem Land du kommst, sondern welcher Nationalität du angehörst. Daher sind Adjektive wie „deutsch“, „österreichisch“ oder „polnisch“ korrekt – und sie werden im Deutschen grundsätzlich kleingeschrieben.
Falsch: Deutschland, Österreich, Polen (als Nomen)
Ein sehr häufiger Fehler in Bewerbungen ist die Verwendung des Ländernamens anstelle des dazugehörigen Adjektivs, also beispielsweise „Deutschland“ statt „deutsch“. Diese Variante klingt zwar auf den ersten Blick logisch, ist aber grammatikalisch falsch und im Bewerbungsumfeld nicht professionell.
Der Grund liegt in der Sprachfunktion: Wörter wie Deutschland, Österreich, Polen sind Substantive – sie bezeichnen das Land, nicht die Zugehörigkeit zu einer Nationalität. Wenn du also „Staatsangehörigkeit: Deutschland“ schreibst, sagst du grammatikalisch etwas Falsches. Du gibst nicht an, welcher Nationalität du bist, sondern nennst einfach ein Land – ähnlich, als würdest du „Wohnort: Europa“ schreiben.
Ein solcher Fehler wirkt auf Personalverantwortliche schnell nachlässig, weil er in offiziellen Dokumenten – und dazu gehört dein Lebenslauf – auf mangelhafte Sprachsicherheit hinweist. Besonders bei Bewerbungen in Deutschland, wo Rechtschreibung und formale Präzision einen hohen Stellenwert haben, solltest du diese Stolperfalle unbedingt vermeiden.
Häufige Fehler bei der Angabe der Staatsangehörigkeit
Auch wenn die Angabe der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf auf den ersten Blick simpel wirkt, passieren hier erstaunlich oft Fehler. Viele Bewerberinnen und Bewerber sind sich unsicher, ob sie das Wort groß- oder kleinschreiben müssen, ob der Ländernamen zulässig ist oder ob die Angabe überhaupt notwendig ist. Solche scheinbar kleinen Ungenauigkeiten können jedoch schnell einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen – besonders bei Personalverantwortlichen, die täglich dutzende Bewerbungen prüfen.
Großschreibung statt Kleinschreibung
Einer der häufigsten und auffälligsten Fehler ist die Großschreibung der Staatsangehörigkeit – also beispielsweise „Deutsch“ oder „Italienisch“. Das sieht auf den ersten Blick korrekt aus, ist aber grammatikalisch falsch.
Im Deutschen werden Adjektive grundsätzlich kleingeschrieben, und genau das ist die Staatsangehörigkeit in diesem Kontext: ein Adjektiv, das eine Eigenschaft beschreibt. Du gibst also nicht den Namen eines Landes an, sondern beschreibst, welcher Nationalität du angehörst.
Auch wenn es sich um eine scheinbar kleine Kleinigkeit handelt, fällt sie sofort ins Auge – insbesondere bei Personalern mit Sprachgefühl. Richtig angewendet, zeigt die korrekte Kleinschreibung, dass du auf Details achtest und deinen Lebenslauf mit Sorgfalt erstellt hast. Eine Lebenslauf-Vorlage kann helfen, solche Fehler zu vermeiden.
Ländername statt Adjektiv
Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin, den Ländernamen statt des Adjektivs zu verwenden – also beispielsweise „Deutschland“, „Polen“ oder „Österreich“. Diese Wörter sind Substantive und bezeichnen geografische Länder, nicht deine Nationalität. Wenn du also „Staatsangehörigkeit: Deutschland“ schreibst, machst du einen grammatikalischen Fehler, denn du beschreibst kein Land, sondern eine Zugehörigkeit.
Solche Ungenauigkeiten wirken im Bewerbungsprozess schnell unprofessionell oder nachlässig. Besonders bei Bewerbungen auf Positionen, in denen sprachliche Präzision, Verwaltungsarbeit oder Schriftverkehr Teil der Tätigkeit sind, kann so ein kleiner Fehler unnötig Minuspunkte bringen.
Fehlende Angabe trotz Klärungsbedarf
Der umgekehrte Fehler: Manche Bewerber lassen die Angabe ihrer Staatsangehörigkeit komplett weg, obwohl sie in ihrem Fall hilfreich oder notwendig wäre. Das gilt vor allem für:
- Nicht-EU-Bürger, die eine Arbeitserlaubnis benötigen,
- Personen mit befristetem Aufenthaltstitel,
- oder Bewerber mit einem ausländisch klingenden Namen, bei denen Missverständnisse über den rechtlichen Status entstehen könnten.
Wenn du zu einer dieser Gruppen gehörst, solltest du deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf unbedingt angeben – idealerweise mit einem Zusatz, der deinen Arbeitserlaubnisstatus verdeutlicht.
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Wenn du deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf korrekt, übersichtlich und professionell angeben möchtest, hilft dir der Lebenslauf-Editor Enhancv dabei, alle formalen und sprachlichen Details richtig umzusetzen. Das Tool bietet dir HR-optimierte Vorlagen, die genau zeigen, wo persönliche Angaben wie Name, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit oder Adresse am besten platziert werden. Gleichzeitig bekommst du nützliche Hinweise zur korrekten Schreibweise (z. B. „deutsch“ statt „Deutschland“) und zur passenden Darstellung in internationalen Bewerbungen („Nationality: German“).
Mit nur wenigen Klicks kannst du dein Lebenslauf-Muster in Enhancv individuell gestalten, an unterschiedliche Bewerbungen anpassen und als professionell formatiertes PDF exportieren. So stellst du sicher, dass auch feine Details – wie die richtige Angabe deiner Staatsangehörigkeit – stilistisch und formal perfekt integriert sind.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist die Staatsangehörigkeit im Lebenslauf Pflicht?
Nein, die Angabe der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf ist grundsätzlich freiwillig. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dürfen Arbeitgeber niemanden wegen seiner Herkunft oder Nationalität benachteiligen. Deshalb bist du nicht verpflichtet, sie anzugeben.
Allerdings kann es in bestimmten Fällen sinnvoll oder sogar hilfreich sein, die Staatsangehörigkeit zu nennen – etwa, wenn du Nicht-EU-Bürger bist, eine Arbeitserlaubnis benötigst oder dich für eine Stelle im Ausland bewirbst. In diesen Situationen hilft die Angabe, rechtliche Fragen direkt zu klären und Vertrauen aufzubauen.
Wie schreibe ich die Staatsangehörigkeit: deutsch oder Deutschland?
Die richtige Schreibweise lautet „deutsch“ – kleingeschrieben und in Adjektivform. Das Wort „Deutschland“ ist ein Substantiv und bezeichnet das Land, nicht die Nationalität – deshalb ist „Staatsangehörigkeit: Deutschland“ grammatikalisch falsch.
Wo steht die Staatsangehörigkeit im Lebenslauf?
Die Angabe deiner Staatsangehörigkeit gehört – falls du sie aufnehmen möchtest – in den oberen Teil deines Lebenslaufs, unter die Rubrik „Persönliche Daten“ oder „Persönliche Informationen“. Sie steht typischerweise nach Name, Geburtsdatum und Adresse.
Falls du deinen Lebenslauf auf Englisch erstellst, lautet die Überschrift in der Regel „Personal Information“ und die Angabe entsprechend „Nationality: German“.
Muss ich als EU-Bürger meine Staatsangehörigkeit angeben?
Nein, als EU-Bürger bist du in der Regel nicht verpflichtet, deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf zu nennen. Innerhalb der Europäischen Union gilt die Freizügigkeit, das heißt: Du darfst in allen EU-Staaten ohne zusätzliche Arbeitserlaubnis arbeiten.
Dennoch kann die Angabe hilfreich sein, wenn du dich in einem anderen EU-Land bewirbst und die Personalabteilung sofort erkennen soll, dass du keine Visa- oder Aufenthaltsbeschränkungen hast.
Was schreibe ich bei doppelter Staatsangehörigkeit?
Wenn du zwei Staatsangehörigkeiten besitzt, gib einfach beide Nationalitäten an – kurz, klar und ohne lange Erklärung. Diese Angabe ist besonders bei internationalen Bewerbungen ein Vorteil, da sie deine kulturelle Vielseitigkeit und globale Mobilität unterstreicht.
Wenn eine deiner Nationalitäten für die Arbeitserlaubnis relevant ist (z. B. EU-Bürger), nenne diese am besten zuerst, um Missverständnisse zu vermeiden.
Machen Sie einen, der wirklich Ihnen ist.







