Für die Bewerbung um eine Ausbildungsstelle solltest du einen gut strukturierten Lebenslauf erstellen, mit dem du der Ausbildungsstätte zeigst, wer du bist und was du alles kannst. Da du wahrscheinlich gerade von der Schule kommst, wird von dir keine umfangreiche Berufserfahrung erwartet. Trotzdem kannst du mit Erfahrungen aus anderen Lebensbereichen punkten –zum Beispiel aus der Schule, deiner Freizeit oder durch soziales Engagement. Solange diese Erfahrungen zum Ausbildungsplatz passen, kannst du auch deine besonderen Erfolge, Leistungen und Leidenschaften einbringen.
Was ist ein Lebenslauf für die Ausbildung?
Definition und Zweck
Der Lebenslauf für die Ausbildung eignet sich besonders für Schüler_innen und Schulabgänger_innen. Er stellt stichpunktartig und in tabellarischer Form relevante Informationen über dich dar und legt den Fokus auf deine Fähigkeiten, Interessen und Motivationen.
Unterschiede zu anderen Lebensläufen
Ein Lebenslauf für die Ausbildung unterscheidet sich vom beruflichen Lebenslauf vor allem darin, dass Letzterer für Berufserfahrene gedacht ist. Auch die Zielgruppe und der Inhalt unterscheiden sich: Während bei einer beruflichen Bewerbung der Fokus eher auf Berufserfolgen und fachlichen Kompetenzen liegt, stehen bei einer Ausbildungsbewerbung eher Hobbys und Soft Skills im Vordergrund.
Die wichtigsten Abschnitte eines Ausbildungslebenslaufs
Persönliche Informationen
Deine persönlichen Daten sollten ganz oben im Lebenslauf wie folgt angeordnet sein: Gib deinen vollständigen Vor- und Nachnamen an, eine aktuelle Anschrift, deine Telefonnummer (inklusive Vorwahl) sowie eine seriöse E-Mail-Adresse.
Richtiges Beispiel
Name: Maria Winter
Geburtsdatum: 01.01.2007 in Hamburg
Adresse: Straßenname 4, 12345 Hamburg
Telefonnummer: +49 221 12345678
E-Mail: maria.winter@mail.de
Falsches Beispiel
Vermeide unprofessionelle E-Mail-Adressen wie “mary_blümchen@...”, veraltete Handynummern und unnötige persönliche Informationen wie Familienstand, Religion oder wie viele Geschwister du hast.
Schulbildung
Nachdem du deine persönlichen Daten angegeben hast, informierst du die Personaler_innen über deinen Bildungsweg. Da du dich für eine Ausbildung bewirbst, ist dieser Abschnitt besonders wichtig. Hier erkennen die Verantwortlichen, ob du die nötigen schulischen Grundlagen mitbringst. Bei deinem schulischen Werdegang gibst du den Namen der Schule, den Zeitraum, die Schulform (z. B. Realschule, Hauptschule, Gymnasium) sowie –falls bereits vorhanden– deine Abschlussnote an.
Richtiges Beispiel
08/Jahr - 06/Jahr
Schiller-Gymnasium, Berlin
Abschluss: Allgemeine Hochschulreife (Note: 1,7)
Falsches Beispiel
Schiller-Gymnasium
Abschluss: Bestanden
Praktische Erfahrung
Praktische Erfahrungen bringen einen großen Mehrwert in deinem Lebenslauf für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz, denn sie zeigen, dass du keine Scheu vor Arbeit hast. Nachdem du deine schulische Laufbahn angegeben hast, kannst du Jobs (z. B. Ferienjobs, Nebenjobs, Nachhilfe, Schülerjobs, Praktika) auflisten. Die Angaben sollten den Zeitraum, die Berufsbezeichnung, den Namen des Unternehmens sowie stellenbezogene Tätigkeiten (stichpunktartig) enthalten.
Fähigkeiten und Interessen
Die Angabe einer kleinen Auswahl dessen, was du kannst und was dich interessiert, zeigt Soft Skills, die bei Personaler_innen gut ankommen können. Freizeitaktivitäten (z.B. die Mitgliedschaft in einem Sportteam, Schülersprecher oder die Leitung einer Gruppe) belegen Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist und Eigenständigkeit. Dieser Abschnitt ist zwar freiwillig, kann aber sehr vorteilhaft sein – besonders, wenn du Hobbys angibst, die einen fachlichen Bezug zum angestrebten Beruf haben. Achte darauf, Aktivitäten zu vermeiden, die gefährlich, unmoralisch oder mit einem schlechten Ruf verbunden sind.
Zusätzliche Abschnitte
Zusatzinformationen sind nicht überflüssig – ganz im Gegenteil: Sie können deine persönliche Eignung unterstreichen. Mit diesen Angaben weist du indirekt auf deine Stärken hin. In diesem Abschnitt kannst du zum Beispiel Seminare, (Online-)Kurse, soziales Engagement oder Auslandserfahrungen aufführen. All das zeigt, dass du dir Zusatzqualifikationen angeeignet hast und dich als wettbewerbsfähige Person vorstellst.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erstellen eines Lebenslaufs
Vorbereitung und Recherche
Genau wie bei einem Vorstellungsgespräch, auf das du dich gezielt vorbereitest, solltest du auch deinen Lebenslauf individuell an die jeweilige Stelle anpassen. Daher ist es von Vorteil, wenn du dich gründlich über die angestrebte Position und ihre Anforderungen informierst. Ein erster Schritt kann eine Selbstanalyse sein: Überlege dir, welche deiner Stärken und Soft Skills du besonders hervorheben möchtest. Mit der richtigen Recherche, gezielten Informationen und einer klaren Struktur sorgst du für eine überzeugende Bewerbung.
Struktur und Design
Wie du deinen Lebenslauf strukturierst und gestaltest, vermittelt den ersten Eindruck von dir als Bewerber_in. Deshalb ist es besonders wichtig, eine klare Gliederung und ein einheitliches Layout zu beachten. Mit den Vorlagen von Enhancv gestaltest du schnell und mühelos einen gut strukturierten und professionellen Lebenslauf.
Richtiges Beispiel
Gliederung:
- Persönliche Daten
- Schulbildung
- Kenntnisse, Fähigkeiten & Hobbys
- Zusätzliche Informationen
Layout:
- Tabellarischer Aufbau
- Einheitliche Schriftart
- Prägnante Überschriften
- Stichpunkte
Falsches Beispiel
Unstrukturierter Aufbau:
- Unklare Überschriften
- Fließtext, keine Absätze
- Keine zeitliche Anordnung der Informationen
Inhalte formulieren
Die richtige Formulierung deiner Inhalte wirkt überzeugend und bringt Pluspunkte für deine Bewerbung. Achte dabei auf eine passende Sprache: formell, seriös und professionell. Betone deine Tätigkeiten mit aktiven Verben (“erreichte”, “koordinierte”, “unterstützte”, “verfasste”, “organisierte”, “erstellte”), die einen tatkräftigen Eindruck erwecken. Vermeide lange Fließtexte und verwende stattdessen stichpunktartige Aufzählungen.
Verwenden Sie das richtige Format
Für eine Bewerbung um eine Ausbildungsstelle ist das richtige Lebenslauf-Format entscheidend. Empfehlenswert ist ein tabellarischer, antichronologischer Aufbau – also zuerst mit den aktuellsten Stationen. Chronologische Lebensläufe sind eher bei umfangreicher Berufserfahrung sinnvoll. Ein weiteres Format ist der kreative Lebenslauf mit unkonventionellen Elementen wie Medien-Links oder QR-Codes zu Online-Profilen. Dieser eignet sich eher für kreative Berufe, nicht jedoch für konservative Branchen.
Häufige Fehler beim Lebenslauf für die Ausbildung
Grammatik und Rechtschreibung
Rechtschreibfehler wirken unprofessionell. In einem Vorstellungsgespräch darfst du dich ruhig mal versprechen, aber Tipp- und Grammatikfehler im Lebenslauf zeigen, dass das Dokument nicht sorgfältig überprüft wurde. Das wirkt nachlässig und vermittelt wenig Interesse an Professionalität. Deine Unterlagen sollten fehlerfrei sein, denn bereits kleine Fehler können dazu führen, dass sie aussortiert werden.
Unrealistische Selbstbeurteilung
Eine realistische Selbsteinschätzung deiner Fähigkeiten und Erfolge gehört auf jeden Fall in den Lebenslauf. Selbstbewusstsein wirkt authentisch und überzeugend, solange du dabei ehrlich bleibst. Achte darauf, nicht übertrieben oder unrealistisch zu klingen, damit dein Profil glaubwürdig bleibt.
Richtiges Beispiel
“Ich leite gerne Gruppen und habe in der Schule mehrere Gruppenprojekte organisiert und koordiniert.”
Falsches Beispiel
“Ich war die beste Schülerin meiner Klasse.”
Überladung mit Informationen
Ist dein Lebenslauf mit irrelevanten Informationen überladen, verliert der Personaler den Blick für das Wesentliche. Halte dich kurz und präzise. Konzentriere dich auf Inhalte, die für die angestrebte Stelle wirklich relevant sind. Alles, was keinen direkten Bezug zur Ausbildung oder Position hat, kannst du weglassen.
Richtiges Beispiel
“Während der Schulzeit habe ich ein zweiwöchentliches Schülerpraktikum im IT-Bereich gemacht.”
Falsches Beispiel
“Ich war immer gut in Mathe, habe im Kindergarten schon sehr gut laut gelesen, liebe Videospiele, habe zwei Katzen und interessiere mich für Philosophie und Geschichte.”
Fehlende Anpassung an die spezifische Ausbildung
Die Person, die deinen Lebenslauf liest, muss klar erkennen können, für welche Ausbildung du dich interessierst. Formuliere daher präzise und vermeide allgemeine oder unkonkrete Aussagen, die keinen Bezug zur Stelle haben und Desinteresse vermitteln.
Richtiges Beispiel
“Ich interessiere mich besonders für die Kundenbetreuung vor Ort, deshalb bewerbe ich mich um eine Ausbildung im Einzelhandel als Verkäufer.”
Falsches Beispiel
“Ich interessiere mich für irgendeinen Job, hauptsache ich kann Geld verdienen.”
Vorlagen und Beispiele für den Lebenslauf
Finde mit den Vorlagen von Enhancv den perfekten Lebenslauf und verwandle deinen Bewerbungsprozess in eine Erfolgsgeschichte. Erfahre, wie ein überzeugender Lebenslauf aussieht – mit unseren professionellen Beispielen. Wir bieten eine große Auswahl an Lebenslaufvorlagen, die sich ideal an jeden Beruf und jede Branche anpassen lassen. Sichere dir jetzt deinen Traumjob!
Klare Ausrichtung je nach Berufsfeld
Egal, ob du dich für einen technischen Beruf bewirbst oder als kreative Person in einer aufstrebenden Branche Fuß fassen möchtest –dein Lebenslauf muss immer auf die jeweilige Stelle zugeschnitten sein. Lebensläufe, die Hard Skills wie Zertifikate, Projekte und erlernte Tools hervorheben, eignen sich besonders für technische Berufe. Für kaufmännische Positionen –etwa im Einzelhandel oder als Spezialist_in für Marketingkommunikation– ist ein Lebenslauf vorteilhaft, der deine kommunikativen Fähigkeiten und dein Organisationstalent in den Vordergrund stellt.
Schlüsselbegriffe und Trends für die Industriespezifische Anpassung
Heutzutage ist es besonders wichtig, deinen Lebenslauf mit branchenspezifischen Schlüsselbegriffen zu versehen. Viele Unternehmen nutzen sogenannte ATS-Programme (Applicant Tracking Systems), um Bewerbungen automatisiert zu filtern. Deshalb lohnt es sich, gezielt nach relevanten Keywords zu suchen und diese in deinem Lebenslauf zu integrieren. Diese Schlüsselbegriffe sollten deine Berufserfahrung, deinen Studiengang sowie deine erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten widerspiegeln –und gleichzeitig eine klare Verbindung zur ausgeschriebenen Stelle herstellen.
Beispiel-Lebensläufe für verschiedene Ausbildungsberufe
Mit Enhancv kannst du realistische Lebenslaufbeispiele für konkrete Ausbildungsberufe entdecken. Ob Industriekaufmann/-frau, Mediengestalterin, Marketing-Assistentin oder angehender Ingenieurin –wir bieten dir zahlreiche Beispiele für typische Ausbildungsberufe. So kannst du deine Fähigkeiten gezielt hervorheben und dich professionell als Berufseinsteiger_in präsentieren –für einen starken Start in deinen ersten richtigen Job!
Erstellen Sie den Lebenslauf für Ihre nächste Ausbildungs-Bewerbung mit Enhancv!
Dein Lebenslauf sollte vor allem eines leisten: einen klaren Überblick über die eigenen Fähigkeiten, Soft Skills und bisherigen Bildungsweg geben. Dabei ist es wichtig, die einzelnen Stationen präzise und übersichtlich darzustellen – idealerweise in tabellarischer Form und mit aussagekräftigen Stichpunkten. Es geht nicht darum, das gesamte Leben von der Geburt bis heute detailliert zu erzählen, sondern gezielt die Kompetenzen hervorzuheben, die für die angestrebte Stelle relevant sind!
FAQs
Wie schreibe ich einen Lebenslauf für die Ausbildung?
Für eine Bewerbung um eine Ausbildung empfiehlt sich die tabellarische Form des Lebenslaufs. Verwende dabei eine Standardschriftart wie Times New Roman in einer gut lesbaren Schriftgröße. Da bei einer Ausbildungsbewerbung die schulische Laufbahn besonders wichtig ist, solltest du den Lebenslauf in antichronologischer Reihenfolge gestalten –das heißt, du beginnst mit der ältesten Station und arbeitest dich zur aktuellsten vor.
Ein Aufbau, mit dem du auf Nummer sicher gehst, sieht folgendermaßen aus:
- Persönliche Angaben
- Schulbildung
- Berufliche Erfahrungen (z. B. Praktika, Nebenjobs)
- Kenntnisse und Fähigkeiten (z. B. EDV Kenntnisse, Sprachkenntnisse)
- Zusatzinformationen (z. B. ehrenamtliches Engagement, Hobbys)
Sollte ich die Grundschule im Lebenslauf angeben?
Wenn du noch zur Schule gehst, kannst du deine Grundschulzeit problemlos in deinem Lebenslauf angeben. Hast du jedoch bereits ein Studium begonnen oder erste Berufserfahrungen gesammelt, solltest du die Grundschule weglassen, da sie nicht mehr relevant ist. Achte dabei auf die formale Sprache, die Ortsangabe und den vollständigen Namen der Schule.
Wie gebe ich Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig an?
Deine Sprachkenntnisse solltest du in deinem Lebenslauf unbedingt hervorheben. Dafür lohnt es sich, einen eigenen Abschnitt mit der Überschrift „Sprachen“ oder „Sprachkenntnisse“ einzufügen. Wichtig ist, dass du das Sprachniveau angibst –zum Beispiel: Grundkenntnisse, Fortgeschritten, fließend oder Muttersprache, A1 bis C2.
Machen Sie einen, der wirklich Ihnen ist.
